18.-19.05.2012 ELFSTEDENTOCHT (NL) 

Erfolgreiche Teilnahme Karlsruher Ruderer bei der „Elfstedentocht 2012“  in Friesland, NL 
 
Die Elfstedentocht („Elfsteden Roei Marathon“), das kultige 208km-Rennen in gesteuerten C-Zweiern durch die 11 Städte Frieslands, fand in diesem Jahr mit Beteiligungen von AlemannInnen an/in insgesamt 4 Mannschaften statt: 
  • Gloria, Imke V., Janina, Julia, Melanie, Rita und Imke L. (KRV Wiking) bildeten den Karlsruher Kern eines Damen-Teams, das von Ruderinnen aus Bad Kreuznach, Bückeburg, Hamburg und Hildesheim vervollständigt und von Headcoach wd und seinem Adjutanten Helge betreut wurde. Das Erreichen einer guten Platzierung war ein anspruchsvolles Vorhaben, denn mit 13 Teams war die Damenklasse so stark besetzt wie noch nie.
  • Matthias und Sebastian hatten aus ihrem Umfeld ein Best-of aus alten und ganz alten Bekannten um sich geschart, um in der offenen Klasse anzugreifen; mit 26 Teams nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ die am stärksten besetzte Kategorie.
  • Martin Possel und Thomas Karcher sowie die Beinahe-KRAler Gerhard Hoffmann (Kitzinger RV) und Pál Máthé (RC Rastatt) gingen mit 2 Kollegen aus Bückeburg und Berlin die Titelverteidigung in der 6er Kategorie („Bullen light“-Klasse) gegen 7 konkurrierende Mannschaften an.
  • „Nachwuchstalent“ Marko Hörter sprang sehr kurzfristig beim Team aus Lehrte/Sehnde ein, das bei seinem Start in der Mixed-Klasse (22 Mannschaften) einen späten Ausfall kompensieren musste.
 
Bei sehr guten Rahmenbedingungen kamen alle Teams mit KRAlern an Bord ohne nennenswerte Irrwege und ohne größere Zwischenfälle (zumindest fast, s.u.) um den Kurs und damit – wie insgesamt 94 der gestarteten 99 Mannschaften, welche die Strecke innerhalb der maximal erlaubten 24 Stunden zurück legten – in die Wertung. Und das einmal mehr mit beachtlichen Ergebnissen! Zum Schluss stand für den KRA Folgendes zu Buche:  
  • Die „leichten Bullen“ konnten trotz des Pechs eines Skullbruchs aufgrund einer Geisterfahrer-Attacke Ihren Vorjahresklassensieg verteidigen. Mit ihrer Zeit von 20:46h distanzierten sie das zweitplatzierte Team um 25 Minuten und kamen auf den 29. Platz im Gesamtklassement.
  • Das ambitionierte Männerteam belegte in der offenen Klasse wie auch in der Gesamtwertung den 2. Platz. Die eigentlich gute Zeit von 17:24h wurde durch den neuen Rekord des Siegerteams etwas relativiert, das als erste Mannschaft die 17h-Grenze hauchdünn unterbot.
  • Das Frauenteam schaffte ebenfalls einen „Stockerlplatz“. In 20:28h belegten sie neben dem 3. Rang in der Damenkategorie einen starken 24. Platz im Gesamtklassement.
  • Marko, Karlsruher „Reingschmeckter“ im eigentlich reinen Vereinsteam aus Lehrte/Sehnde, erreichte mit selbigem den 34. Gesamtplatz in 20:56h. Innerhalb der Mixed-Klasse platzierte man sich mit dem 10. Rang in der oberen Hälfte der Kategorie.
 
 
Bericht des bunten Damen-Teams - 11steden12: 11 Städte, 12 Frauen, 12 Gegner(!) 
Nach den guten Platzierungen 2009 und 2010, als unsere Frauen-Mannschaft sich als reine Vereinsmannschaft den 208 Kilometern stellte, wollten es die Damen in diesem Jahr „ernsthaft wissen“, bildeten in einem aufwendigen Verfahren eine leicht unübersichtliche Renngemeinschaft und bekamen prompt 12 Gegenmeldungen – etwa das Dreifache des Üblichen. Mit Anneke Venema, Ellen Becker und Iris Völkner trauten sich gleich drei Olympia-Medaillengewinnerinnen in schnelle  Gig-Boote. Unsere Zweier-Teams: 
  • Franziska Schulz (Hildesheimer RC) und Svenja Völkner (RC Süderelbe Hamburg) brachten uns gleich mit einer fulminant geruderten Startetappe gut ins Rennen und konnten ebenso energisch den Verfolgern zu Beginn der zweiten Streckenhälfte klarmachen, wie aussichtslos ihr Vorhaben ist.
  • Melanie Götz und Imke Vannahme bildeten das Team, das unbeirrbar und kraftvoll die längeren Etappen auch über die ungemütlichen Meere perfekt absolvierte.
  • Gloria Roller und Imke Ludwig (KRV Wiking) übernahmen den Part der „alten Häsinnen“ immer dann, wenn Erfahrung und Überblick besonders gefragt waren z.B. beim Einsatz der unerfahreneren Steuerfrauen. Klar, dass sie trotzdem fix unterwegs waren.
  • Julia Kaiser und Janina Gravenhorst, unsere „Mädels für Alles“. Sie rudern nicht nur schnell, wissen genau, wo welche Gegnerinnen ein Überholmanöver planen könnten, sondern haben auch das ganze Drum und Dran im Griff: Essen, Trinken, Rettungswesten.
  • Hannah Pelzing und Hanna Meiffert (beide RR Schaumburgia Bückeburg) mit ihrer selbstbewussten Fahrweise natürlich unsere Profis für die Etappen mit Gegenverkehr und Gedränge. Diese Aufgabe haben sie mit Bravour und ohne Kleinholz gelöst – neben zügigem Rudern natürlich.
  • Rita Wittelsberger und Linda Manhart (Creuznacher RV) waren sozusagen die fixen  Joker für die komplizierten Abschnitte. Auf der Brückenpfeiler-Slalomstrecke von Hindeloopen konnten sie selbst auf die Spitzenteams Zeit gutmachen.
 
Auch beim Steuern gab es keine unliebsamen Überraschungen. Janina bekam für ihr Unter-der-zu-schmalen-Brücke-bei-voller-Fahrt-rechtwinklig-Abbiegen-Manöver standing ovations aller Anwesenden. Sie hatte es als einzige ohne Brückenberührung und/oder Landung im Schilf hingekriegt. 
Betüddelt und chauffiert wurden die Damen von Helge Backhaus und Wolfdietrich Jacobs. Auch da gab es keine Klagen. 
Eine tolle Mannschaft hat eine saubere Leistung abgeliefert. In manchen Jahren hätte die Zeit von 20:28 für die 208 Kilometer deutlich zum Klassensieg gereicht; diesmal zu einem ungefährdeten dritten Platz vor den „Bienchen“, den „Pink Ladies“ und acht anderen Teams, die teilweise nicht einmal das Ziel erreichten. 
Wolfdietrich Jacobs
 
 
Bericht des noch bunteren Männer-Teams - Operation Gesamtsieg, die Vierte… 
Mit einem abenteuerlichen Mix aus Sportlern verschiedener Rudervereine wollten Sebastian Frohn und Matthias Auer nach den (nicht von Erfolg gekrönten) Versuchen von 2007 bis 2009 und 2 Jahren Verschnaufpause einmal mehr das Projekt Gesamtsieg angehen. Dem Rufen der Beiden folgten 9 Ruderkameraden aus ihrem engeren und weiteren Umfeld. Aus den insgesamt 11 Rudern wurden unter geographisch-historischen Gesichtspunkten 4 Pärchen und ein Trio in den folgenden Konstellationen gebildet: 
  • „Team Stuttgart“ mit Sebastian und 1x-BaWü-Landesmeister Ulf Hintze, Bekannte aus Stuttgart-Cannstatter Zeiten und mit der Erfahrung schon einiger gemeinsamer Regatten.
  • „Team Karlsruhe“ mit Matthias und Olaf Behrend (Ulmer RC Donau), ein schon im vorigen Jahrtausend zu Uni KA-Zeiten in vielen gemeinsamen Langstrecken-Regatten bewährtes Ü40-Paar (der „Doppelherz-Zweier“).
  • „Team Mainz“ mit Markus Neumann und Sven „Hadde“ Hartenbach vom Mainzer RV, als schwerste Kombination das offizielle „Moppel-Team“ der Mannschaft mit der extra-Portion Bumms im Boot.
  • „Team Ungarn“ mit Gergely Orbán und Gergely Vanczák vom DNHE Budapest, Bekannte von Matthias von der Budapest-Baja Regatta, die nicht nur internationales Flair sondern als aktive Rennruderer auch technisch eine besonders feine Klinge einbrachten.
  • Das „Hammer-Trio“ mit den 11-Steden-erfahrenen Ruderern Malte Heyer und den Osthoff-Brüdern Björn und Henning aus dem großen Reservoir des RC Hamm, aus deren Pool sich 3 weitere Paar-Kombinationen bildeten.
 
Mit Kim „Dibbi“ Dibbern vom ARV Kiel konnte ein sehr erfahrener Elfsteden-Steuermann gewonnen werden, der die anspruchsvolle Runde schon viele Male gesteuert hatte und die Strecke (auch) im Schlaf kannte.  
Alex Wiersma, Gründer und Bootsbauer der auf innovativen Gigboot-Bau spezialisierten Wiersma-Werft, schloss sich als materieller und logistischer Unterstützer des Projekts an. Er stellte nicht nur ein fabrikneues Karbon-Schiff mit dem Namen „Das Boot“ zur Verfügung, sondern übernahm auch dessen komplette Regatta-Präparation. Alex stand zudem in logistischen Fragen vor und während des Rennens sowie als anpackender Regattahelfer zur Verfügung.  
Am Renntag standen somit eigentlich alle Vorzeichen auf Grün, und man war zuversichtlich, das große Vorhaben „erstes ausländisches Gesamtsiegerteam“ erfolgreich umsetzen zu können. Allerdings hatte man die Rechnung ohne den Vorjahressieger, der Renngemeinschaft ARC/Hunze/DDS/Laak, gemacht. Diese hatte im Vergleich zu 2011 nochmals aufgerüstet und legte mit einem Elan los, dass einem Angst und Bange werden konnte. Im Endeffekt war schon nach 2 Stunden so etwas wie eine Vorentscheidung gefallen, da der Rückstand bereits fast 6 Minuten betrug. Und leider taten die Niederländer auch nicht den Gefallen, nachzulassen; jedes Mal, wenn die RGM Karlsruher RK ein bisschen näher kam, legten sie wieder ein Schippchen bzw. 1, 2 oder 3 Minuten drauf. Nicht hilfreich aber keinesfalls rennentscheidend war, dass Markus nach der ersten Etappe krankheitsbedingt ersetzt werden musste und somit Modifikationen sowohl der Pärchen als auch des Renn-Plan notwendig waren. Obwohl man die Überlegenheit der niederländischen Renngemeinschaft neidlos anerkennen musste und der Gesamtsieg in unerreichbare Ferne gerückt war, zog man engagiert und diszipliniert durch. So konnte zumindest der zwischenzeitlich nahe gekommene, letztjährige Zweite aus Zwolle zuletzt noch deutlich auf Distanz gehalten werden.  
Schlussendlich stand unterm Strich stand ein ehrenwerter zweiter Platz in 17h 24min. Dies waren klare 14 Minuten vor den Dritten, aber auch frustrierende 25 Minuten hinter den entfesselt rudernden Siegern, die nicht nur den Rekord um 13 Minuten verbesserten sondern auch eine halbe Minute unter der 17-Stunden-Schallmauer blieben. Auf der Habenseite der RGM Karlsruher RK stand des Weiteren, mit Dibbi den viel beachteten Helden der Regatta an den Steuerseilen gehabt zu haben, der sie – wie festbetoniert ohne „Steuerpause“ – fehlerfrei um den Kurs gebracht hatte! Obwohl das erhoffte Ergebnis nicht erreicht wurde, war es einmal mehr ein tolles langes Wochenende, an dem weder der anspruchsvolle Rudersport noch das Gesellige zu kurz kam. Das Campen, Grillen und Chillen auf der Froskepolle-Insel ist mindestens ebenso Kult wie die Elfstedentocht selbst. 
Ein ganz herzlicher Dank geht an Alex Wiersma für die Unterstützung mit einem Rundum-Sorglos-Paket, das nicht nur „Das Boot“ sondern auch Vorerkundung, Regatta- und Fahrservice (Alex und Papa Wiersma!) beinhaltete.   
Matthias Auer
 
 
Kurzes Statement von Marko Hörter, der das KRA-Fähnlein im Team des „Ruderverein für das ‚Grosse Freie‘ Lehrte/Sehnde e.V.“ (12er-Mixed-Team, Start-Nr. 36) hoch hielt:  
Das gemischte Team aus jungen sowie erfahrenen Ruderern betrieb sein Boot in der Kategorie ‚Mix C2*‘ stets an der physischen Leistungsgrenze. Im Wettkampf im Wettkampf – einem intern geführten Duell mit dem Boot des ‚Ruderclub Süderelbe‘ aus Hamburg – unterlag man schlussendlich nur knapp um 5 Minuten. Als Fazit bleibt: Wir kommen wieder, jedoch gestärkt an Erfahrung und bleibenden Eindrücken! 
Marko Hörter
 


Ergebnisse als PDF (elfstedenroeimarathon.nl): Download


Bilder von Matthias Auer:


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Bilder von Sebastian Frohn:

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