1. Tag
Am 6. Juni 2025 starteten zwölf Ruderinnen und Ruderer des Karlsruher Rheinklub Alemannia am Nachmittag ihre Fahrt in Richtung Donau – nach 15 Jahren Abstinenz von diesem wunderbaren Fluss. Wir hatten uns auf zwei Autos aufgeteilt und fuhren mitsamt Bootsanhänger nach Neuburg an der Donau; mit dabei waren Karli, Seestern und 1901. Am späten Nachmittag erreichten wir unseren Zielort. Auf dem Campingplatz beim Ruderclub schlugen wir unsere Zelte auf. Den ersten gemeinsamen Abend verbrachten wir in einem traditionell bayerischen Wirtshaus, wobei der ein oder andere von der Größe der Semmelknödel überrascht worden sein mag.
2. Tag
Während die Mehrheit noch in ihren Zelten schliefen, machten sich Frédéric und Andreas mit den Autos und dem Bootsanhänger auf, um sie an unserem Zielort Straubing zu parken. Denn ein Landdienst war für diese Wanderfahrt nicht vorgesehen. Alles was während der Reise von Nöten war, musste auf unsere Boote passen. Dazu gehörte beispielsweise auch das reichhaltige Frühstück und Mittagssnacks. Gegen Mittag war die Gruppe wieder vollständig und die Boote konnten bepackt werden. Ein Abschiedskomitee, bestehend aus der Verwandtschaft von Silvia und Johannes, versorgte uns mit selbstgemachten Eierlikörkuchen.
Die erste Fahrt auf der Donau war mit 22 km vergleichsweise kurz und die ruhige Donau überwiegend von einer grünen Böschung geprägt. War es morgens noch regnerisch, so kam zeitweise sogar die Sonne heraus. Die ersten beiden kleineren Schleusen (22 m x 4 m) meisterten wir, indem wir Zuschauer mithilfe von Regenbogen-Einhorn-Fruchtgummis und Müsliriegeln bestachen. In Ingolstadt angekommen, nächtigten wir beim Faltbootclub.
3. Tag
Unsere zweite Fahrt war mit 52 km schon deutlich länger. Unsere Mittagspause verbrachten wir aufgrund eines erwarteten Regenschauers in einem Bierzelt mit traditioneller bayerischer Livemusik. Hiernach passierten wir das Schloss Wackerstein und das Kloster Weltenburg mit seiner berühmten Barockkirche; hier legten wir eine weitere Pause ein.
Im Anschluss fuhren wir durch den Donaudurchbruch, welcher sich durch eine starke Strömung auszeichnete. Wenige Kilometer weiter konnten wir die Befreiungshalle aus der Ferne bewundern. Aufgrund der besonderen Schönheit der Strecke war auf diesem Abschnitt ein deutlich stärkerer Verkehr mit Ausflugsdampfern zu verzeichnen.
In Kelheim angekommen, erwartete uns eine weitere Herausforderung: Anlegen an einem Steilufer. Nachdem wir nicht ganz trockenen Fußes angelegt hatten, ging es zu unserer Unterkunft. Das war der Zeltplatz Herrnsaal, ein ehemaliger Bauernhof mit schöner Aussicht. Unvergessen bleibt mit Sicherheit auch unser Abendessen in einem Biergarten. Leider wurden wir von einem Platzregen überrascht, doch die Betreiberin bot uns in ihrem Lagercontainer Schutz. Dadurch konnten wir den Brezeln, welche wir im Anschluss verzehrten, beim Aufbacken zuschauen. Im Gegenzug bauten wir für sie Biertische und -bänke auf.
4. Tag
Am nächsten Tag ging es mit nur 21 km Fahrt nach Regensburg. Das Mittagessen konnten wir bereits im Regensburger Ruderverein, unserer letzten Unterkunft, zu uns nehmen.
Am Nachmittag teilte sich die Gruppe auf: Während acht Ruderinnen und Ruderer die Naab – ein Nebenfluss der Donau – erkundeten und bis zum ersten Wehr in Pielenhofen fuhren, besichtigte der Rest die Stadt Regensburg mit ihrem gotischen Dom. Zu Abend traf man sich zum Essen und besprach an der Steinernen Brücke die Herausforderung des morgigen Tages, nämlich das Passieren dieser Brücke. Sie stellt aufgrund ihrer vielfachen Querströmungen eine kritische Stelle dar.
5. Tag
Kurz nach 6 Uhr machten wir uns bereit für unsere längste Etappe mit etwa 51 km bei geringer Strömung. Auf dieser Strecke sahen wir die Walhalla – die Ruhmeshalle für die Deutschen – welche als ein Hauptwerk der Kunstschöpfungen des bayerischen König Ludwig I gilt. Nach einem kurzen Fotoshooting ging es weiter auf der Donau. Wir passierten einige umliegende Dörfer und bestaunten die Breite des Flusses, welche nahezu seenartige Ausmaße annahm. Besonders hervorzuheben waren auch die beiden Schiffsschleusen, welche durch ihre Größe beeindruckten.
Die letzten Kilometer stellten sich als äußerst herausfordernd dar, da sich mittlerweile die Anstrengungen der letzten Tage bemerkbar machten. Doch mit dem proteinreichen Harzer Käse, der jedoch aufgrund seines Geruchs und Geschmacks nicht ganz unumstritten war, gelang auch dies. In Straubing angekommen, verstauten wir unsere Boote und stärkten uns. Für den Fahrtenleiter und für seine Gattin gab es zum feierlichen Abschluss noch ein Bad in der frischen Donau, bevor wir unsere Heimfahrt antraten.
Bericht: Silvia Schmitt
Fotos: Christoph
Fotos: Frank
Fotos: Johannes
Fotos: Julia
Fotos: Silvia