In der Stadt Karlsruhe am Ufer des Rheins fasste ein mutiger Held namens J. den Entschluss, in einer kleinen Stadt an den Kanälen Frieslands bei einer Regatta über 210 km in der anspruchsvollen 6er Kategorie anzutreten. J. suchte nach tapferen Gefährtinnen und Gefährten, die bereit waren, die Herausforderung mit ihm zu teilen. Nach langem Überreden fanden sich schließlich fünf Abenteuerlustige, die bereit waren, mit ihm die Strecke zu rudern. Außerdem fanden sich zwei Heldinnen, die die Ausbildung zu Rennfahrerinnen absolvieren wollten.
Doch als sie ihre Vorräte für die Reise vorbereiteten, kam es zu einem kleinen Missgeschick: Sie hatten vergessen, genug Kartoffeln einzupacken. Die Gruppe war in Sorge, denn Kartoffeln waren ihr Hauptnahrungsmittel für die anstrengenden Ruderetappen.
In ihrer Verzweiflung griffen sie auf Schokolade und andere Süßigkeiten zurück. Ihre Gesichter und Trikots waren bald von Schokoladenflecken übersät. „Leg schon mal die Schokolade bereit!“ oder „Bring mir einen Müsliriegel zur Wechselstelle!“ riefen sie beständig den anderen zu. Eine jammerte von der Rückbank des Busses aus der Süßigkeitenkiste: „Ich erkenne mich kaum wieder, ich habe gerade Cola getrunken und dazu zwei Schokoriegel gegessen!“
Doch nicht nur das Essen war ein Problem. Einer der Ruderer hatte kaputte Schuhe dabei, die bei jedem Schritt quietschten und knarrten. Ein anderer trug einen Einteiler mit großen Löchern, der die anderen immer wieder verwirrte. Eine Lösung konnte jedoch kurzfristig nicht herbeigeführt werden. Einer stellte zu seiner Verblüffung fest, dass seine Nebelsicht-Superkräfte leider ausgefallen waren und er das Boot nachts im Schilf-Pingpong durch die Kanäle steuern musste.
Trotz dieser Widrigkeiten ruderten sie tapfer weiter. Die Ruderetappen waren anstrengend, und nach jeder Etappe sanken sie erschöpft auf ihre Plätze im Bus. Ihre Muskeln schmerzten, ihre Hände waren geschwollen, glitschig von Sonnencreme und Schweiß und dass Gangbild ließ zu wünschen übrig.
Doch nach einer halben Stunde Pause, in der sie sich ein wenig erholten, stiegen sie wieder ins Boot und setzten ihre Fahrt fort. Sie litten unter Hunger, Schlafmangel und Müdigkeit, aber ihr Teamgeist hielt sie zusammen.
Die beiden Busfahrerinnen erwiesen sich als wahre Profis, fuhren rasant durch die engen Gassen und souverän zu den Wechselstellen. Sie manövrierten den Bus durch enge Kurven und wendeten in den engsten Gassen, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Auch an den Wechselstellen bewies das Team seine Sicherheit. Mit starken Händen wurde beherzt zugegriffen, so dass niemand ins Wasser fiel und das Boot unbeschädigt blieb. Nachdem sie das erste Elfsteden-Programm mit 4 Ruderetappen pro Person und einer Doppeletappe auf dem Steuerplatz absolviert hatten, hatten manche die Befürchtung in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Doch in der Hitze des beginnenden Tages zeigte sich, dass sich einiges geändert hatte: Die Erschöpfung nahm zu, die Hitze auch. Nach der 6. Ruderetappe waren alle völlig erschöpft, aber das Rennen ging weiter. Noch waren für alle zwei Etappen zu überstehen.
Und so ruderten sie weiter, Kilometer um Kilometer, bis sie endlich das Ziel erreichten. Sie waren erschöpft, aber stolz auf ihre Leistung. Sie hatten es geschafft, trotz aller Widrigkeiten und Herausforderungen. Die beiden Busfahrerinnen wurden als wahre Heldinnen gefeiert, ihre Fahrkünste und ihr Können hatten dazu beigetragen, dass die Gruppe ihr Ziel erreichen konnte.
Und so kehrten sie nach Karlsruhe zurück, mit Torte an den Händen und einem inneren Gänseblümchen im Herzen.
Bericht: Alexandra Baltes
Fotos: Teilnehmende