An diesem Samstag (22.11.2025) wollen wir auf dem Rhein an Speyer vorbei ins Reffenthal rudern, nachts hat es das erste Mal in diesem Herbst kräftig gefroren (-5 Grad), auch morgens ist es noch unter Null. Aber die Sonne kündigt sich an, alle Ruderinnen und Ruderer kommen im Zwiebellagenlook, Thomas, der die Fahrtenleitung übernommen hat, weist noch einmal auf die Feuchtigkeit und das kalte Wasser hin: dies ist eine Wanderfahrt, ruhiges, besonnenes Verhalten ist bei diesen Temperaturen Pflicht, Wellen sollten lieber defensiv genommen werden und bitte achtgeben auf die Buhnen!
Der Steg liegt unberührt vor uns, raureifbedeckt, die Boote 1901 und Rheinaue werden für je 3 Ruderleute plus Steuermensch präpariert. Die Sonne erhebt sich am blauen Himmel, über dem Hafenwasser ziehen leichte Dunstschleier, welch morgendliche Schönheit. Schon vor der Rheimole ist uns warm, dann geht es hinaus auf den Rhein. Die Sonne blendet, heute müssen wir aber keine Sportboote fürchten, deren Wellen uns Wasser ins Boot spülen. Es geht sich gemütlich an, die Kälte bleibt noch außen vor, nur die Steuerfrau rechnet sich den Wechsel bei Rheinkilometer 371 schon einmal aus. Aber soweit soll es gar nicht kommen: Vor uns – zunächst nur sichtbar vom Steuersitz – zieht sich der Nebel immer mehr zu, plötzlich sind auch die Ufer kaum noch zu sehen, die Hektometer verschwinden. Steuerfrau und Obmann beraten sich kurz, die Entscheidung fällt umgehend: wir kehren um, das wird zu gefährlich. Die Sicht ist auf vielleicht 50 m begrenzt, die nächste Boje oder auch ein Schiff nicht auszumachen, Rufe erreichen uns, wir können diese aber nicht lokalisieren oder verstehen (- im Bootshaus stellt sich heraus, dass es vom anderen Boot kam).
Wir wenden bei Kilometer 365, durch die Nebelfetzen taucht am entgegengesetzten Ufer das andere Ruderboot auf, unerreichbar für einen Austausch. Es wird sofort wieder verschluckt. Bald darauf erhebt sich hinter uns wie von Geisterhand ein großes Binnenschiff über dem Nebel, die Entscheidung umzukehren war absolut richtig.
Im Pionierhafen tauschen wir den Steuerplatz und informieren das andere Ruderboot über unser Wendemanöver, auch sie sind dabei umzukehren. Im Hafen wird noch einmal getauscht, jetzt kriecht die Kälte langsam in die Fingerspitzen.
Nachdem die Boote in der Bootshalle verstaut sind, sitzen wir alle plaudernd bei heißem Tee, Butterbroten und Kuchen zusammen. Leider reichen die 16 Km nicht für eine Wanderfahrt wie angepeilt, das Fahrtenabzeichen 2025 rückt so für die ein oder den anderen nun doch in unerreichbare Ferne. Zwei wackere Ruderer erklären sich bereit, den Bus und Hänger von unserem eigentlichen Ziel, dem Bootshaus im Reffenthal, wieder abzuholen. So ist aus unserer Tagesfahrt ein etwas spezielles, samstägliches Training geworden …
Bericht: Julia Klose
Fotos: Julia Klose
Fotos: Thomas Karcher u.a.













