JE-Trainingslager Edersee 2019


11. Juli 2019 / Wolfdietrich

Schlägt man im Duden den Begriff „Trainingslager“ nach, dann steht dort: „Lager, in dem [Spitzen]sportler[innen] trainieren“. Diesem hehren Ziel folgend, machten sich elf Ruderinnen und Ruderer des Karlsruher Rheinklubs Alemannia und ein Ruderer des Mannheimer Ruderclubs am 22. April in das mittlerweile traditionelle Ostertrainingslager am Edersee auf.
Nach der kurvenreichen Anfahrt kamen die Trainingsbegeisterten an der Jugendherberge „Hohe Fahrt“ an. Ein kurzer Blick auf den See zeigte, dass der Pegel der Eder im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher lag, was gerade das Einsetzen und Ausheben der Boote deutlich erleichtert.
Bereits kurz nach der Ankunft wurden die Boote abgeladen und die weitläufige Wiese zum Aufriggern genutzt. Nachdem alles vorbereitet und die gemütlichen 4er Häuser bezogen waren, ging es für die erste kurze Einheit aufs Wasser.
Nach einem leckeren Abendessen wurde noch schnell die Trainingsplanung für den nächsten Tag besprochen. Trotz mehrfacher Bestätigungen des „Herbergsvaters“ Florian ließen sich die angekündigten Waschbären nicht blicken. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Am ersten vollen Rudertag konnte sich ein Teil der Ruderer bereits als Seenotretter betätigen, da ein Kajak mit drei Jugendlichen gekentert war. Bei 14 Grad Wassertemperatur wurde aus dem anfänglichen Spaß schnell Ernst. Durch das beherzte Eingreifen eines Motorbootfahrers und die klaren Kommandos von Michael und Sandra erreichten alle Kinder den sicheren Steg.
Am Nachmittag ging es dann erstmals die Eder hoch. Durch den hohen Wasserstand ging das unter den drei Brücken hindurch bis nach Kirchlotheim, wo der Pegel der Ausfahrt dann aber doch ein Ende setzte.
Nach einer umfangreichen aber lehrreichen Theorieeinheit, bei der auch verschiedene Trainingsvideos gezeigt wurden, endete der Abend mit einer interessanten Diskussion zum Thema „Wie man ohne viel Aufwand bei den Olympischen Spielen teilnehmen kann“. P.S. Immer noch keine Waschbären in Sicht.
Der Mittwoch startete für mehrere Ruderer mit einer Premiere, saßen sie doch das erste mal in einem Renneiner. Nach einer kurzen Phase des „Einschaukelns“ wollten die meisten auch gar nicht mehr aussteigen.
Der Donnerstag begann mit einer Schrecksekunde. Beim Runtertragen des Bootes zum Steg verlor ein Teilnehmer auf regennassem Untergrund den Halt und ging im wahrsten Sinne des Wortes „in die Knie“. Dabei zog er sich einen Muskelfaserriss in der „Oberschneckle“ [Arztbericht] zu und musste das Trainingslager leider vorzeitig abbrechen.
Am Abend erfolgte dann die zweite Premiere. Florian, der Herbergsvater der JHV „Hohe Fahrt“ fragte nach einer Ruderstunde. Dieser Wunsch wurde ihm natürlich gerne erfüllt. Wie sich herausstellte, schlummert in ihm ein verborgenes Rudertalent, denn bereits nach wenigen Schlägen ging ihm die Grundtechnik in Fleisch und Blut über, sodass es eine ziemlich schnelle Ausfahrt wurde. Als Belohnung für die Ausfahrt gab es von Florian eine Kiste „Gerstensaft“. So machen Trainerstunden Spaß.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der traditionellen Wanderfahrt. Leider spielte das Wetter diesmal nicht mit. In verkleinerter Besatzung ging es nach dem Mittagessen mit der „Marianne“ und dem „Flying Dutchman“ zur Sperrmauer. Trotz der durchaus anstrengenden Trainingseinheiten der Vortage nutzen alle nochmal die Gelegenheit, auch bei schwierigen Bedingungen an ihrer Technik zu feilen. Leicht durchnässt aber happy wurde die erste Wanderfahrt des Jahres beendet. Bereits am Abend wurden die Vorbereitungen für Abfahrt am nächsten Tag getroffen und bis auf „Flying Dutchman“ und „Marianne“ alle Boote wieder abreisefertig gemacht.
Der Samstagvormittag wurde noch einmal für eine „schnelle Einheit“ genutzt, bevor es nach einem letzten Mittagessen wieder Richtung Karlsruhe ging.
Auch in diesem Jahr haben alle Teilnehmenden das Trainingslager genossen. Einziger Wermutstropfen ist, dass die diesjährige Wachbärensichtung ausblieb. Aber auch hierzu schauen wir erwartungsfroh ins nächste Jahr.

Bericht von Thomas Bartel

Fotos von Manuel Caroli, Mannheimer RC

Aus DJH-extrtour 19-2: